Gesellschaft, Medien etc

Mittwoch, 28. Januar 2009

Zahlen und Daten zu Migration und Integration

Mit einer Ausnahme habe ich - mangels Fachkenntnis - dem Thema eher weniger Aufmerksamkeit gegeben. Da ich wie gesagt nicht weiß, was ich dazu sagen soll, lasse ich andere für mich sprechen:

1.
(ich hab's zwar ursprünglich auf oe1.orf.at gelesen und in der ZIB gesehen, die folgenden Zitate sind aber aus dem Standard)
Zitat:
21,9 Prozent gaben demnach in einer Umfrage unter 210 Lehrern [von ca. 390 Islamischen Religionslehrern in Österreich] an, die Demokratie abzulehnen, weil sie sich nicht mit dem Islam vereinbaren lasse. Insgesamt 77,2 Prozent der Befragten sehen sich "als Teil der österreichischen Gesellschaft", 4,5 Prozent, antworteten, dies treffe gar nicht zu.
Zitat:
Mouhanad Khorchide, Autor der Dissertation "Der Islamische Religionsunterricht zwischen Integration und Parallelgesellschaft" [...] und laut "Falter" selbst Imam und Religionslehrer[...] führte seine Umfrage im Jahr 2007 durch. Und kam zu dem Schluss, dass 22,6 Prozent der Lehrer "fanatische Haltungen" einnähmen, wobei die Ablehnung rechtsstaatlicher Prinzipien mit höherem Alter der Befragten steige.
Zitat:
8,5 Prozent bezeichnen es als "verständlich, wenn Gewalt zur Verbreitung des Islam angewendet wird". 28,4 Prozent sehen einen Widerspruch darin, Muslim und Europäer zu sein; 44 Prozent finden, sie müssten ihre "Schüler befähigen, zu erkennen, dass sie, weil sie Muslime sind, besser als ihre Mitschüler sind".
Zitat:
29 Prozent glauben, eine Integration der Muslime in Österreich sei "nicht möglich, ohne die islamische Identität zu verlieren". Umgekehrt sind indes 85,7 Prozent gar nicht oder eher nicht der Ansicht, Muslime sollten unter sich bleiben, um diesen Identitätsverlust zu vermeiden. Und: 55 Prozent der Befragten empfinden die Österreicher als ausländerfeindlich.


Von Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, gibt es 2 verschiedene Reaktionen. Während er gestern in der ZIB sinngemäß sagte, dass ist nicht ok und es werde entsprechende Änderungen in der Ausbildung geben, sagte er, laut Standard, dieser zitierend den Falter, es sei nicht in Ordnung, solange es aber Privatmeinungen seien, gehe es ihn nichts an. Bei Äußerungen im Unterricht wären Entlassungen möglich.

Zitat:
Laut "Falter" melden sich mehr als die Hälfte der Schüler vom islamischen Religionsunterricht ab, rund 50.000 werden derzeit unterrichtet.


BMin Schmied will sich umfassend informieren und Konsequenzen ziehen.

Prinzipiell, das ist ja beim Katholizismus nicht anders, sind missionarische Offenbarungsreligionen mit Demokratie nicht leicht zu vereinbaren, so gesehen überrascht das nicht. Dass aber fast 10% meinen, Gewalt zur Missionierung sei ok und fast die Hälfte, dass ihre Schüller(Innen?) etwas besseres sind als die Angehörigen anderer Glaubensgruppen sehe ich besonders problematisch. Dass sich über die Hälfte mit Rassismus konfrontiert sieht, ist auch arg, allerdings leider nicht überraschend.

2. Erhebungen aus dem Standard:
Zitat:
Die Zahl der Ausländer geht in den vergangenen Jahren beständig zurück. Es sinkt - entgegen dem europäischen Trend - die Zahl der Zuwanderungen, die Zahl der Einbürgerungen, die Zahl der Asylwerber, die Zahl jener, die tatsächlich Asyl gewährt bekommen.

Zitat:
Heuer können exakt 8145 Personen nach Österreich zuwandern - das entspricht einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, in dem 8050 Bewilligungen erteilt wurden

Das regelt alle, die dauerhaft hierbleiben, Schlüsselarbeitskräfte, getrennt in selbständige und unselbständige, Familiennachzug etc. Details siehe § 3 Niederlassungsverordnung 2009, BGBl. II Nr. 460/2008. Darüber hinaus gibt es 8000 Plätze für Saisoniers und 7500 für ErntehelferInnen, deren Aufenthalt ist aber nur befristet.
Weiters wurden 2008 3512 positive Bescheide in Asylverfahren ausgestellt. Anerkannte Flüchtline dürfen bleiben und arbeiten; solange sie auf den Bescheid warten, dürfen sie das nicht. Während vor ein paar Jahren die Anerkennungsrate noch fast 50% erreichte, war sie Ende 2008 ca 30%.

Montag, 26. Januar 2009

Aus Blogs werden Zeitungen - zumindest in US

http://www.theprintedblog.com/index.php

Ein sehr interessantes Projekt, in dem aus Blogs eine Zeitung (bzw genauer gesagt: sehr viele Lokalzeitungen) werden soll. Momentan laut der HP im Beta- Test.

Werbung soll eben sehr lokal und preiswert vergeben werden und die Inhalte der Zeitung werden copy-paste aus diversen Blogs übernommen.

Ich finde die Idee sehr spannend.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Die nächste EU- Falschmeldung der ö Medien

Vom Standard:
Zitat:
Die EU-Kommission hat Medienberichte, unter anderem der "Kronen Zeitung", zurückgewiesen, wonach sie seit dem 19. Jänner verordnen wolle, wieviel Salz im Brot sein darf. "Die Europäische Kommission hat nicht vor, die Menge von Salz bei der Herstellung von Gebäck zu regulieren. Die in manchen Berichten beschworene Gefährdung des 'Salzstangerls' ist somit keinesfalls gegeben", teilte die EU-Kommissionsvertretung in Österreich mit.
Zitat:
Hersteller müssten sich [nach erst in Diskussion befindlichen Vorschlägen] nur an die Profile zu Salz-, Zucker- und Fettgehalt halten, wenn sie ihre Produkte als gesund bewerben wollen.



Typisch, ist man versucht zu sagen.
Und das wenige Monate nach dem Hoax, mit den Klos für Würstelstände... manche wollen scheinbar nicht unbedingt dazu lernen.

Donnerstag, 15. Januar 2009

Blogpost über Schlagzeile zu Artikel über Schlagzeile

Der Standard schreibt (http://derstandard.at/?id=1231151815282)über zwei Repliken, die zwei Internetseiten als Antwort auf einen NY Times- Artikel geschrieben haben, welcher sich mit dem Blackberry des designierten, amerikanischen Präsidenten beschäftigt.

User/in cygnusxone dazu: Zitat:
nächste schlagzeile: jetzt machen schon die schlagzeigen um obamas blackberry schlagzeilen.
irgendwann machen dann die schlagzeilen der schlagzeilen auch noch schlagzeilen. usw. ;-)


PS: Und ich blogge auch noch darüber.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Frag doch das Klischee!

Dancing Stars, das Format des ORF wo B-F- Prominente tanzen, geht, wie ich mit Verwunderung feststellte, schon in die fünfte Runde.

Tanzen werden, ua, Krone- Tier- Kolumnistin (und ORF- Moderatorin) Maggie Entenfellner und Ramesh Nair.
Ich wusste vorher auch nicht, dass Ramesh Nair aus der Musicalbranche stammt. Ich wusste auch nicht, dass ich ihn schon oft gesehen habe. Er ist nämich der "Frag doch das Klischee, Inder"- Testemonial aus der Telering- Werbung. Ob Telering durchgesetzt hat, dass er mit Turban tanzen muss, weiß ich noch nicht.

Das offensichtliche, sagen wir mal, Entgegenkommen des ORF gegenüber diversen Vertragspartnern wird auf der Standard.at gar zu köstlich kommentiert. Hier ein best.of:
Kay Scarpetta hat folgendes geschrieben:
alle bekannten Werbegesichter miteinander das wär doch eine Idee, der Inder, der Hausverstand, der "das ist meine Bank", weitere bekannte Werbegesichter, tanzen mit- oder gegeneinander, Sponsoring und Werbeeinschaltungen von den jeweiligen Firmen

ergänzend dazu: Tafari hat folgendes geschrieben:
die Lutz-Oma schwingt lustig ihr künstliches Hüftgelenk!

Humanist hat folgendes geschrieben:
Ohne Bindung!? Ohne Bindung wirds schwierig bei Dancing Stars!! (-:

Dr Albern hat folgendes geschrieben:
wer bitte? frei nach stefan raab: wär eine gute idee, das mal mit prominenten zu machen...
chefin hat folgendes geschrieben:
ich hätt mir die sendung nur angesehen wenn der inder mitm hausverstand getanzt hätte *g*
filterlos hat folgendes geschrieben:
Bezahlt dann Telering auch meine GIS-Gebühren?


ps: noch mehr Kritik am ORF gefällig?

Donnerstag, 8. Januar 2009

Authentizität und ORF- Berichte

Manchmal verstecken sich vergleichsweise arge Sachen im Kleinen.

In diesem lesenswerten Standardbericht über buddhistischen Religionsunterricht in Wien erzählt der dortige Lehrer, dass das ORF- Team, welches mal dort war, sie aufgefordert habe "Tee zu trinken und Räucherstäbchen anzuzünden", was sie aber dort normalerweise nicht machen.

Das heißt, so ein ORF- Team wählt nicht aus den möglichen, vorhandenen Szenen jene mit der höchsten Telegenität aus (was ja naheliegend und voll ok wäre), sondern versucht auch, um den Preis der richtigen Berichterstattung, telegenere Szenen selbst zu erzeugen.
Was prinzipiell sehr kritisch zu betrachten ist, und noch mehr, wenn es um ein unbekanntes Thema geht, welches auch noch eine Minderheit trifft, die sich eh schon genug mit Vorurteilen herumschlagen muss.

Mittwoch, 7. Januar 2009

Der Standard deckt Privilegien der Spitzensportler auf

Montag, 29. Dezember 2008

Auf ORF gefloppt, nun auf ATV

Es fiel mir schon mehrmals auf:
Der ORF kauft und sendet irgendwelche US- Sitcoms von sehr zweifelhafter Qualität. Manche dieser zweifelhaften Sendungen werden zum Glück rasch wieder abgesetzt, andere nicht. Aber viele von jenen, die unbemerkt (es hat ja keiner angeschaut) wieder abgesetzt werden, tauchen dann wenig später auf ATV auf.
Ist das Zufall, hat ATV irgendeinen Vertrag mit dem ORF, dass sie gefloppte Sendungen für einen Bettel übernehmen können?
Bitte um sachdienliche Hinweise.

Montag, 22. Dezember 2008

Der Standard widerspricht sich selbst bei Wirtschaftsbericht

Unter den Sammelbegriff Gesellschaft fällt bei mir auch Medien, deren Beobachtung bzw. Kritik an diesen.

Was sollte in Zeiten von Wirtschaftskrise und Rezension für Medien selbstverständlich sein? Gut recherchierte Wirtschaftsberichte?

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.

Im Wirtschafts- Thread in meinem bisherigen Blog schrieb ich am 11. Jänner 2008 eine Meldung des Standards ab, siehe hier. Selbstverständlich mit Quellenangabe. Darin stand ua: Zitat:
Während die Unternehmenspleiten um 5,8 Prozent auf 6.301 Fälle zurückgingen, nahmen die Privatkonkurse dramatisch um 14,3 Prozent auf 8.641 Fälle zu.


AM 18. Dezember 2008 schrieb ich wieder im Wirtschaftsthread eine Meldung, diesmal von orf.at, selbstverständlich mit Quellenangabe, ab, siehe hier. Darin stand ua.: Zitat:
Heuer sind so viele Österreicher in Privatkonkurs gegangen wie noch nie. Der Kreditschutzverband (KSV) verzeichnet 8.568 Fälle.

73 Privatkonkurse weniger sind so viele Fälle wie noch nie? Überzeugt auf den ersten Blick nicht.

Da es mit Motschgern allein meiner bescheidenen Meinung nach nicht getan sein kann, schrieb ich den ORF an (online@orf.at), wo ihn auf die widersprüchlichen Zahlen aufmerksam machte und um die richtigen Daten anfragte. Bis heute habe ich keinerlei Reaktion erhalten, der Bericht scheint nicht mehr online zu sein, aber das ist nach einiger Zeit halt so. Fernsehberichte zu dem Thema habe ich leider keinen gesehen.

Dann schrieb der Standard wortgleich dasselbe, ich glaube es war noch am selben Tag und widersprach sich daher eindeutig selbst. Da ich auf den ersten Blick keine Emailfunktion fand, habe ich es halt ins dazugehörige Forum gepostet. Da mutmaßte dann zwar ein User, dass ev bestimmte Daten, Konkursarten odgl nicht oder doch in der einen oder anderen Statistik vielleicht nicht näher etc. Ansonsten aber wurde mein Posting mit roten Stricheln, also mit nicht näher substantiierter Kritik, bedacht.

Solche Widersprüche in einer Qualitätszeitung und im gebührenfinanzierten Online- Leitmedium? Gerade zum Thema Wirtschaft, während dieses so sensibel ist?

Montag, 15. Dezember 2008

Ist es schon zu spät, um den Anfängen zu wehren?

Mutmaßliche Neonazis ermorden beinahe Polizisten

Zitat:
Der Chef der Passauer Polizei ist vermutlich von einem Rechtsextremisten niedergestochen und schwer verletzt worden.


schreibt orf.at

Zitat:
In Passau hatte es in diesem Jahr mehrere Polizeiaktionen gegen die rechte Szene gegeben.


Zitat:
M[.] hatte sich in den letzten Jahren immer wieder einen Namen gemacht als einer, der rigoros gegen Rechtsradikale vorgegangen war. Im vergangenen Juli ließ er Teilnehmer an der Niederlegung einer Hakenkreuzfahnen am Grab eines Alt-Nazis in Passau festnehmen.

Daraufhin veröffentlichten Neonazis die Adressen und Namen des Staatsanwaltes und des Passauer Polizeidirektors im Internet. Mannichl selbst verzichtete aber auf eine Geheimnummer, auch seine Adresse findet man im Telefonbuch.

Zitat:
Nach Angaben des Regensburger Polizeipräsidiums wurde das Opfer gestern am späten Nachmittag an der Tür seines Wohnhauses in Fürstenzell bei Passau angegriffen. Trotz einer sofort eingeleiteten Großfahndung sei zunächst kein Tatverdächtiger gefasst worden.

Zitat:
Den Ermittlungsbehörden zufolge stach der Angreifer mit dem Satz "Viele Grüße vom nationalen Widerstand" auf den 52-jährigen Polizeidirektor ein. Bei dem Begriff "nationaler Widerstand" handelt es sich um ein gängiges Schlagwort von Rechtsextremisten in Deutschland.


Das Opfer, welches nur durch Glück überlebt hat (ca um 2cm das Herz verfehlt), ist mittlerweile außer Lebensgefahr und unter Polizeischutz.

Mordanschläge durch Nazis auf Andersdenkende... wie hat es nur wieder so weit kommen können?
Und vor allem, wohin soll das führen? Das Ziel ist ja relativ eindeutig, Rache und die Polizei einzuschüchtern, dass gegen Neonazis nichts mehr unternommen wird...

Blog wurde geschlossen - Nachfolge: http://forum.kortz.at

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