Rauscher Prognose für das BZÖ

Bucher wurde also neuer Parteichef des BZÖ. Er wirkt ja - bis jetzt - recht gemäßigt und vernünftig. Wohin wird sich das BZÖ also entwickeln? Rauscher versucht im Standard eine Antwort:

Zitat:
Wenn die Arbeiter mit der SPÖ unzufrieden sind, dann gehen sie hin und wählen die FPÖ. Früher unter Haider, jetzt unter Strache. Wenn die kleinen Selbstständigen und die Freiberufler mit der ÖVP unzufrieden waren, dann gingen sie früher hin und wählten die FPÖ unter Haider. Im Jahre 2002, nach der Spaltung von Knittelfeld, wanderten sie massenweise zur ÖVP zurück. 2006 und 2008 zerstreuten sie sich wieder etwas zwischen ÖVP, FPÖ und BZÖ. Jetzt will ihnen der neue BZÖ-Chef Josef Bucher, soeben mit fast 100 Prozent am Parteitag in Linz gewählt, ein Angebot machen.

Den leistungsbereiten Mittelstand will Bucher ansprechen und für diese ua die Bürokratie, auch der Kammern, bekämpfen.
Für die FPÖ findet er auch recht deutliche Worte: Zitat:
"Die FPÖ würde am liebsten noch immer den Zweiten Weltkrieg gewinnen. Das ist eine Politik der Vergangenheit."

Wenn sich das BZÖ in dieser Hinsicht bessert (er hat ja auch schon gesagt, dass Ö Ausländer - zumindest in gewissen Branchen - braucht) ist das jedenfalls sehr zu begrüßen.
Zitat:
Aber Bucher will das [Nazisager Haiders udgl] offenbar ausblenden und wegkommen von den ewiggestrigen Schmissträgern, Wehrsportlern und Rechtsextremisten, die die Strache-FPÖ in hohem Ausmaß durchsetzt haben. Das soll nicht heißen, dass Bucher nicht in manchen Fragen - "Ausländer" , Internierung auf der Saualm - ziemlich weit rechts steht. Aber er will anscheinend doch diesen Nazi-Hautgout loswerden, der die FPÖ umwittert. Und er will im Unterschied zur rabiaten Oppositionspolitik Straches "konstruktiv" sein, sich also die Chance auf eine Regierungsbeteiligung offenhalten. Die Reste von Haiders Rabaukentruppe wie [...] Peter Westenthaler passen allerdings nicht recht in dieses Konzept. Die Kandidatur des christlichen Rechtsaußen Ewald Stadler für das EU-Parlament weist darauf hin, dass auch der extreme rechte Rand im BZÖ nicht abgestreift ist.
Zitat:
Aber Bucher will offensichtlich der ÖVP oder eher deren Wirtschaftsflügel Stimmen wegnehmen. Wenn noch ein paar Mal wichtige Repräsentanten der Volkspartei öffentlich ihre Zustimmung zu Vermögenssteuern äußern, könnte das auch gelingen. Das BZÖ als rechte Mittelstandspartei - eine wahrscheinlich zu kleine Nische.


Auch wenn alles Spekulation ist, ich sehe das gar nicht so negativ wie Hr. Rauscher. Eine rechtsliberale Mittelstands/Wirtschaftspartei könnte - einzelne produktive Ideen vorausgesetzt - durchaus so zwischen 5 und 10% halten, zumindest wenn Dörfler in Kärnten regelmäßig zum Jörg-Haider-Gedächtnis-Marterl pilgert.
Und egal was die Meinung zu Stefan Petzner als Person ist, seine Wahlkämpfe sind nicht ganz schlecht. Im Aufwind ist das BZÖ sicher nicht, aber untergehen sehe ich es auch nicht.

Trackback URL:
https://pantywaist.twoday.net/stories/rauscher-prognose-fuer-das-bzoe/modTrackback

Blog wurde geschlossen - Nachfolge: http://forum.kortz.at

Web Counter-Modul

Suche

 

Status

Online seit 5634 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 30. Jul, 08:34

Credits


E-Voting
Gesellschaft, Medien etc
IP, IT, IKT
Katzen (Herr Katz und Batgirl)
Persönlich
Politik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren