Mittwoch, 4. März 2009

Neo- Biedermeier ante portas

Es gibt eine Umfrage, über die der Standard berichtet.

Zitat:
Die Studenten in Deutschland sind einer Studie zufolge heute so "labil und teilnahmslos" wie nie zuvor. Das hat nach einem Bericht des Nachrichtenmagazin "Focus" eine Untersuchung der Universität Konstanz im Auftrag des Bundesbildungsministeriums ergeben. Danach interessieren sich nur noch 37 Prozent der Studenten für Politik, 1983 seien es noch 54 Prozent gewesen. Für die Studie wurde laut "Focus" die politische Einstellung von 8350 Studenten an 25 Hochschulen untersucht.

Zitat:
"Studenten haben den Eindruck, als könnten sie weder ihre berufliche Karriere noch politische Entscheidungen wirklich beeinflussen." Was bislang nur für Jugendliche ohne berufliche Qualifikation gegolten habe, treffe nun "auf mehr und mehr Studierende zu". Deswegen zögen sich immer mehr Studenten ins Private zurück.

Zitat:
Immer weniger Studenten engagieren sich in Parteien und Bürgerinitiativen, hieß es.



Die (angehende) Bildungsschicht konzentriert sich auf das Private. Überwachung (Videokameras) wird mehr. Die Leute sind politisch desinteressiert. Wichtige Entscheidungen hinter geschlossenen Türen. Kunst wird vor allem von Mäzenen getragen. Unterhaltungsindustrie.

Das hatten wir schon mal.

Man nannte es Biedermeier.

Für mich, als politischen Hobbykommentator sieht es aus, als bewegen wir uns auf eine Phase des Neo- Biedermeier zu.

Wiedervereinigung FPÖ/BZÖ primär im Interesse der FPÖ

Schon oft wurde von den Medien eine Wiedervereinigung, zB nach dem Modell CSU/CDU von FPÖ und BZÖ (nach der Abspaltung letzter von erster im Jahr 2005) herbeigeschrieben.

Nun wirkt es nach verschiedenen Medienberichten so, als ob sich auch etwas tut.

Meines Erachtens ist das primär im Interesse der FPÖ: Die sichert sich ein bisschen Einfluss in Kärnten (wo sie ja im Moment so gut wie keinen hat) oder muss zumindest dort keine Niederlagen mehr hinnehmen und kann sich Alkoraser Jörg Haider von nun an "offiziell" auf die Fahne heften. Außerdem bekommt sie bei jeder Wahl die paar Prozentchen, die das BZÖ hatte, was wenn es knapp wird für Mehrheiten, Regierungsbeteiligungen etc schon mal den Ausschlag geben kann.

Für die Kärntner Truppe des BZÖ mag das ganze sogar schmackhaft sein, weil sie so in einer einflussreicheren Partei im Bund mitmischen können und sich in Kärnten noch weiter einzementieren können - ein wenngleich vernachlässigbarer Konkurrent fällt weg - , aber für die BZÖler, Koalabär Bucher, rechtskräftig verurteilter Lügner Westenthaler und Co im Nationalrat bzw sonstwo im Bund bedeutet dies eine weitere Entmachtung. Für Literaten- Fan Stefan Petzner ist das ganze vermutlich einerlei.

Wenigstens entfällt die lästige Obmannsuche.

Was natürlich für beide gut ist, ist ein Ende der ewigen Streitereien untereinander, der Prozesse etc.

Meine Vermutung ist daher, dass diese Wiedervereinigung am BZÖ scheitern wird.

Wenn sie überzeugt werden können, dann nur vor dem Hintergrund von weiteren (drohenden und kostenintensiven) Wahlniederlagen (EU, OÖ) und vor allem wegen der Angst, aus dem Nationalrat zu fliegen. Denn wenn die Regierung die ganze Legislaturperiode durchhält, wird das BZÖ bis dahin noch redundanter geworden sein und Alkoraser Jörg Haider wird bis dahin vermutlich auch alleine nicht reichen.
Wobei, und wie gesagt, ich denke ja dass die Wiedervereinigung für das BZÖ weniger attraktiv ist, denn solange sie so stark in Kärnten sind, schaffen sie den NR auch.

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