Die TU, deren ZID und deren Überwachung
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Zitat:
Ende Oktober bat die Medieninformatik-Studentin in einem anonymen Internetforum um Hilfe bei der Installation einer Mathematik-Software, die sie laut eigener Angabe zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht besaß. "Ich geb's zu: Ich bin zu unfähig, um Matlab am Mac zu installieren. Kann mir wer weiterhelfen??", so der Wortlaut. Darin sah der ZID, an der TU unter anderem für den Verkauf von verbilligten Softwarelizenzen an Studierende zuständig, einen Hinweis auf Lizenzmissbrauch.
Ein Mitarbeiter durchforstete das Forum nach älteren Postings unter demselben Nickname, konnte die gefundenen Indizien mit Informationen aus anderen Internetseiten verknüpfen und so die wahre Identität und E-Mail-Adresse der Studentin aufdecken. In der Datenbank der ZID-Lizenznehmer schien ihr Name jedoch nicht auf.
Ilona erhielt daraufhin eine persönliche Mail mit dem Vorwurf, dass sie im Forum "darlege, Matlab am Mac installiert, aber keine Lizenz gekauft" zu haben, und sich folglich "umgehend eine solche (...) besorgen" solle.
Das war aber noch nicht alles.
Zitat:
Von da an an hätte der ZID scheinbar täglich in seine Datenbank geschaut, erzählt sie, denn nur einige Stunden, nachdem sie sich tatsächlich Matlab besorgte, wurde sie erneut angeschrieben.
"Die zweite Mail war meiner Meinung nach dann nur mehr Schikane", so Ilona. Der Inhalt: Man habe den Kauf der Software zur Kenntnis genommen. Einige Zeilen darunter: Ob sie denn für das Programm Office eine Studierendenlizenz besitze?
"Das war nur aufgrund von einem anderen Posting im Forum, wo jemand Hilfe für Office gesucht hat. Ich habe geantwortet: Ja, die Fehlermeldung hatte ich auch schon. Das war alles." Sie vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt "nur noch nach irgendwas gesucht" wurde, das man ihr vorwerfen könne. "Sie wollten lange nicht verraten, woher sie überhaupt meine E-Mail-Adresse hatten. Auch nicht auf Nachfragen von mir oder der Fachschaft." Schließlich kam die Antwort, man habe dies "der Intelligenz eines unserer Mitarbeiter zu verdanken".
Zu diesem Zeitpunkt hatte Ilona dem ZID ihrerseits per E-Mail geantwortet, "dass sie mich mit ihren Stasi-Methoden nicht einschüchtern können und ob ihnen so fad ist, dass sie in ihrer Arbeitszeit das Informatik-Forum ausspionieren".
Schlussendlich hat sich der ZID Chef aber entschuldigt.
Zitat:
ZID-Leiter Albert Blauensteiner entschuldigte sich persönlich bei der Betroffenen und bestätigt, dass dieser Fall "unglücklich gelaufen ist".
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Ende Oktober bat die Medieninformatik-Studentin in einem anonymen Internetforum um Hilfe bei der Installation einer Mathematik-Software, die sie laut eigener Angabe zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht besaß. "Ich geb's zu: Ich bin zu unfähig, um Matlab am Mac zu installieren. Kann mir wer weiterhelfen??", so der Wortlaut. Darin sah der ZID, an der TU unter anderem für den Verkauf von verbilligten Softwarelizenzen an Studierende zuständig, einen Hinweis auf Lizenzmissbrauch.
Ein Mitarbeiter durchforstete das Forum nach älteren Postings unter demselben Nickname, konnte die gefundenen Indizien mit Informationen aus anderen Internetseiten verknüpfen und so die wahre Identität und E-Mail-Adresse der Studentin aufdecken. In der Datenbank der ZID-Lizenznehmer schien ihr Name jedoch nicht auf.
Ilona erhielt daraufhin eine persönliche Mail mit dem Vorwurf, dass sie im Forum "darlege, Matlab am Mac installiert, aber keine Lizenz gekauft" zu haben, und sich folglich "umgehend eine solche (...) besorgen" solle.
Das war aber noch nicht alles.
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Von da an an hätte der ZID scheinbar täglich in seine Datenbank geschaut, erzählt sie, denn nur einige Stunden, nachdem sie sich tatsächlich Matlab besorgte, wurde sie erneut angeschrieben.
"Die zweite Mail war meiner Meinung nach dann nur mehr Schikane", so Ilona. Der Inhalt: Man habe den Kauf der Software zur Kenntnis genommen. Einige Zeilen darunter: Ob sie denn für das Programm Office eine Studierendenlizenz besitze?
"Das war nur aufgrund von einem anderen Posting im Forum, wo jemand Hilfe für Office gesucht hat. Ich habe geantwortet: Ja, die Fehlermeldung hatte ich auch schon. Das war alles." Sie vermutet, dass zu diesem Zeitpunkt "nur noch nach irgendwas gesucht" wurde, das man ihr vorwerfen könne. "Sie wollten lange nicht verraten, woher sie überhaupt meine E-Mail-Adresse hatten. Auch nicht auf Nachfragen von mir oder der Fachschaft." Schließlich kam die Antwort, man habe dies "der Intelligenz eines unserer Mitarbeiter zu verdanken".
Zu diesem Zeitpunkt hatte Ilona dem ZID ihrerseits per E-Mail geantwortet, "dass sie mich mit ihren Stasi-Methoden nicht einschüchtern können und ob ihnen so fad ist, dass sie in ihrer Arbeitszeit das Informatik-Forum ausspionieren".
Schlussendlich hat sich der ZID Chef aber entschuldigt.
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ZID-Leiter Albert Blauensteiner entschuldigte sich persönlich bei der Betroffenen und bestätigt, dass dieser Fall "unglücklich gelaufen ist".
pantywaist - 1. Dez, 13:24
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