Wenn das die Argumente pro E-Voting sind...

Im Standard schreibt Peter A. Bruck, Kommunikationswissenschafter einen Artikel, in dem er laut Überschrift eigentlich versuchen sollte, für das E- Voting zu argumentieren.

Der halbe Artikel dreht sich um die Geschichte von Kommunikationstechnologien, also primär Schrift, Papier und Buchdruck, aber auch etwas "E- Kommunikation". Das ist nett zu lesen, hat mit dem Thema E- Voting aber eher nur am Rande zu tun.

Dann kommt das ganz originelle Argument "Aber die Leute verwenden das Internet doch auch für Bank- etc- Geschäfte". Abgesehen davon, dass es nicht um das Internet geht: Wenn beim E- Banking was schiefgeht und ich nicht schuld bin, haftet die Bank, nicht ich und eine Wahl ist auch nicht ungültig.
Überhaupt ist das kein Argument. Ich schicke auch oft Ansichtskarten, da kann jeder lesen, dass ich schreibe "Wetter schön, ruf' Dich an wenn ich zurück bin". Wieso bin ich denn dann dagegen, dass so gewählt wird?

Dass die ÖH nicht Versuchskaninchen spielen will, wird als Polemik abgetan. Es mag zwar schon sein, dass die Studis die höchste IT- Kompetenz haben, wie Hr. B. schreibt, aber was für einen Sinn ein demokratiepolitischer Versuch gegen den erklärten Willen der Probanden hat, erklärt Herr B. nicht.

Dann kommt seinerseits etwas Polemik zu "versierten Uniprofessoren" die "Pressspanplatten" (also klassische Wahlzellen) fordern. Das alles brauche es nicht, denn es gibt ja eh Briefwahl (die seiner Meinung auch problemfrei ist, siehe dazu zB hier), also geht E- Voting auch, es braucht nur Strafnormen.
ZB 2 Jahre Häfen, wenn sich einer dazu setzt, wenn der Mitbewohner gerade wählt, und diesen beim Wahlvorgang "berät". Wie er sich diese Strafnormen in der Praxis vorstellt, sagt er nicht.
(Übrigens §§ 261ff StGB beinhaltet Straftatbestände bei Wahlen, die gelten aber nicht bei ÖH Wahlen).

Es folgt die Feststellung, die Gegenargumente würden nur 2 "Denkmustern" folgen.
Erstens das Internet sei nicht sicher. Geschenkt, man kann es sicher sicher genug machen, nur anders als bei der Urnenwahl verstehen dann halt nur eine Handvoll Leute wie das gegangen ist.
Zweitens: Demokratiegefährdung.
"wird so getan, als gäbe es keinerlei Möglichkeit, Missbräuche dieses Freiraums zu sanktionieren"
Was für Möglichkeiten dass nun wieder sein sollen, bleibt er schuldig zu erklären.

Dann geht es wieder ein bisschen auf Allgemeinplätze bzw zu Themen die mit E-Voting wieder nur am Rande zu tun haben. Er schließt mit dem Satz:
"Mit der ÖH-Wahl beginnt nun auch in Österreich ein Stück Zukunft."

User . / nerd schreibt dazu:
Einzige Aufgabe der Wahl: unanzweifelbares Ergebnis
Einzige Aufgabe des e-Votings: ein "vertaut uns nur, unsere Experten werden schon recht haben"-Ergebnis

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Zuletzt aktualisiert: 30. Jul, 08:34

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